Bisher bin ich nur im Flachen gefahren, ohne nennenswerte Höhenmeter. An diesem Donnerstag war die Luft so klar, dass man von Weingarten aus den Haardtrand wunderbar sehen konnte. Dadurch war die Lust groß, mal in diese Richtung fahren.
Das konkrete Ziel Kalmit hatte ich nicht, ich wollte einfach schauen, wie es läuft und halt so weit und so hoch zu fahren, wie es meine Fitness erlauben würde.
Bis Maikammer war es eine der üblichen Fahrten. Erst im Ort begann die Steigung. Das war jedoch auch weitere 4 Kilometer in den Pfälzer Wal hinein, also bis etwa Kilometer 20, gar kein Problem.
Ich muss dazu sagen, ich kannte die Strecke nicht und auch nicht die Intensität von ca. 400 Höhenmetern und einer Steigung von teilweise knapp 10%.
Nach den ersten absolvierten 20 Kilometern wurde es anstrengend, das Tempo fiel zeitweise auf unter 10km/h, aber ich fühlte mich „gut“ und es war dann schnell klar, dass die Sache auf jeden Fall durchgezogen wird. Lieber würde ich abends aufs Tennis spielen verzichten, als jetzt, schlappe 3-4 Kilometer vorm Gipfel umzukehren.
Wie erwähnt, kannte ich die Strecke nicht und zweifelte zwischendurch, ob ich überhaupt wirklich Richtung Kalmit unterwegs bin. Gerne hätte ich eine Mountainbikefahrerin (aus Hambach und mit einem Cube unterwegs) gefragt, aber ich hatte nicht die Luft und nicht die Zeit, schließlich wollte ich die ja unbedingt einholen und abhängen 😉
Das war auch nicht schwer, da sie mit einem viel kleineren Gang, und somit langsamer, allerdings kraftsparender als ich unterwegs war. Später trafen wir uns oben wieder und hatten eine kurze, aber sehr nette Unterhaltung.
Lange Rede kurzer Sinn, ich hielt natürlich durch und kam klatschnass, vollkommen durchgeschwitzt auf der Kalmit an. 20 Minuten Pause, in der ich dieser Netten aus Hambach riet, wieder mit dem Tennis anzufangen – ja, flirten kann ich… nicht – dann wollte ich wieder los.
Genauso wenig wie ich Höhenmeter kannte, habe ich Erfahrung mit Abfahrten. Bis auf einige hundert Meter war ich permanent auf der Bremse „gestanden“. Die in Strava angegebene Maximalgeschwindigkeit (78,5) ist vollkommener Quatsch, beruht wohl auf einem Aussetzer des GPS-Signals. Wenn ich mich recht erinnere, war Vmax irgendwas um 40km/h.
Die Heimfahrt war dann tatsächlich weit weniger anstrengend als befürchtet und ich konnte doch noch ordentlich Gas geben. Den durch die Steigungen verlorenen Schnitt konnte ich jedoch nicht mehr hereinholen. Aber das ist auch überhaupt nicht wichtig.
Selbstverständlich spürte ich nach der Rückkehr meine Beine, aber ich stand abends noch 3 Stunden auf dem Tennisplatz und war mit meinen jeweiligen Doppelpartnern in allen Sätzen siegreich.
Also vormittags ein Sieg über mich selbst und abends das Match gewonnen – es gibt schlechtere Tage.
Ich wurde von der Vorbesitzerin nach dem Rad – ein Campus – gefragt; ja, das lief und läuft wie eine Eins.
Zur Info, den Ständer habe ich zwecks Gewichtsersparnis abmontiert und ein anderer Sattel kam drauf. Der ursprüngliche war und ist super, aber mir zu breit. Den neuen – tatsächlich von Lidl für 9,99€ – würde ich als fast ideal bezeichnen.
Jetzt steht erstmal das nächste Tennisturnier an. Aber danach folgt definitiv die Zweitbesteigung der Kalmit – es war zu gut…
Die Fahrt bei Strava
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